Kurzüberblick für die Facharztrichtungen

Welche Fachrichtung passt zu Dir?

Die ärztliche Tätigkeit ist enorm vielfältig. Von reiner Büroarbeit am Schreibtisch bis zu Bergungsflügen im Gebirge – als Arzt kannst Du quasi überall arbeiten. Das Medizinstudium ist dabei jedoch erst mal für alle im Grundsatz gleich aufgebaut. Die tiefergehende Spezialisierung kommt später mit der Facharztausbildung. Und diese Spezialisierung ist auch notwendig. Denn die fachliche Tiefe schreitet mit dem medizinisch-technischen Fortschritt immer weiter voran. Neue Erkenntnisse in der Forschung und neue Behandlungsmethoden lassen immer neue Spezialisierungen zu.

Bei der Wahl für Deine Spezialisierung hast Du aktuell die Möglichkeit, Dich zwischen 34 Fachrichten zu entscheiden. Von Allgemeinmedizin bis Urologie ist alles vertreten. Große Fachrichtungen wie die Chirurgie unterteilen sich aufgrund der Spezialisierungen sogar noch mal in acht Untergebiete. Nur so kann die umfassende Qualifikation für Bereiche wie Gefäß- oder Viszeralchirurgie sichergestellt werden. Manche ärztlichen Kollegen gehen daher sogar den Weg mehrerer Facharztausbildungen.

Du stellst Dir also zurecht die Frage, worin sich die verschiedenen Fachrichtungen unterscheiden und welche zu Dir passt.

Dazu werden wir uns für jede Fachrichtung folgende Fragen anschauen:

Wie läuft die Facharztausbildung ab?

Was sind Kernthemen der späteren Arbeit?

Mit welchem Gehalt kannst Du rechnen?

Welche Möglichkeit der eigenen Niederlassung gibt es?

Chirurgie

Bei der Chirurgie handelt es sich um solch ein großes Gebiet, dass hier in Kategorien unterteilt wird. So gibt es die Allgemeine, die Gefäß-, Hand-, Herz-, Kinderchirurgie, die Orthopädie und Unfallchirurgie, die Plastische und Ästhetische Chirurgie sowie die Thorax- und Viszeralchirurgie. Was alle Chirurgen gemeinsam haben, ist, dass sie zunächst eine zweijährige Basisweiterbildung durchlaufen und sich dann auf einen der zuvor genannten Bereiche spezialisiert haben. Während ihrer Weiterbildung müssen sie eine große Anzahl der unterschiedlichsten Operationen durchführen. Entgegen der Annahme arbeiten Chirurgen nicht ausschließlich im OP-Saal, sondern betreuen die Patienten oft auch nach der OP und haben somit auch den Kontakt zu wachen Patienten.

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Augenheilkunde

Ärzte für Augenheilkunde beschäftigen sich mit der Gesundheit des Auges, Sehnervs, Augenlids, der Tränendrüse sowie der Augenmuskeln, -nerven und -höhlen. Dieses sehr spezifische Fach setzt eine fünfjährige Assistenzarztzeit voraus.

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Anästhesiologie

Anästhesisten begleiten Patienten rund um die Operation. Deswegen werden zu diesem Fach auch die Bereiche Intensiv-, Notfall- und Schmerztherapie gezählt, kurz AINS. Um diesen Facharzt zu erlangen, muss ein Mediziner eine fünfjährige Weiterbildung absolvieren. Davon muss ein Jahr auf einer Intensivstation verbracht werden.

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Radiologie

Radiologen werten Röntgenbilder aus und nutzen die Computer- und Magnetresonanztomographie, um so Krankheiten zu erkennen. Sie behandeln vor allem interventionell, bspw. indem sie ihren Patienten Implantate unter die Haut setzen. Die Weiterbildung zum Radiologen dauert 5 Jahre. Anschließend kann er sich in drei weiteren Jahren zum Kinder- oder Neuroradiologen weiterbilden lassen.

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Innere und Allgemeinmedizin

Diese beiden Fachrichtungen wurden vor einigen Jahren zusammengelegt. Sie verbindet, dass ein Facharzt in diesem Gebiet ein sehr breit gefächertes Wissen haben muss, da hier viele Fachbereiche der Humanmedizin vereint werden. Möchtest du Allgemeinmediziner werden, so musst du nach deinem Studium zunächst 3 Jahre in der Inneren Medizin verbracht haben und anschließend 2 Jahre in einer Hausarztpraxis. Der absolute Großteil dieser Fachärzte lässt sich später als Hausarzt nieder. Hier sind sie dann der erste Ansprechpartner ihrer Patienten und weisen sie bei Bedarf an die jeweiligen Fachärzte weiter.

Ein Facharzt für Innere Medizin behandelt Funktionsstörungen von Organen. Der Unterschied in der Ausbildung zum Allgemeinmediziner liegt darin, dass Fachärzte für Innere Medizin zwar auch 3 Jahre in der Inneren verbringen, die letzten 2 Jahre ihrer Assistenzarztzeit jedoch nicht in einer Hausarztpraxis, sondern in einem der folgenden Bereiche: Angiologie, Endokrinologie und Diabetologie, Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie, Kardiologie, Nephrologie, Pneumologie oder Rheumatologie. Fachärzte für Innere Medizin behandeln vorwiegend konservativ. Jedoch gehören auch kleinere invasive Behandlungen zu ihrem Aufgabenfeld, wie zum Beispiel die Magen- oder Darmspiegelung.

Anatomie

Die Anatomie des menschlichen Körpers ist eines der grundlegendsten Fächer im Medizinstudium. Mediziner, die sich auf diese Facharztrichtung spezialisieren, durchlaufen eine vierjährige Weiterbildung. Anschließend verbringen sie wenig Zeit im Patientenkontakt, da sie vorläufig in der Lehre und in der Forschung tätig sind. So lehren viele Ärzte für Anatomie eben dieses Fach an den Universitäten. Zu unterschieden ist zwischen der Makroskopischen Anatomie, der Mikroskopischen Anatomie (Histologie und Feinbau des Gewebes), der Neuroanatomie und der Embryologie.

Arbeitsmedizin

In einer Zeit, in der die Gesellschaft immer mehr auf die Gesundheit im Allgemeinen, speziell aber auch auf die am Arbeitsplatz achtet, gewinnt diese Facharztrichtung immer mehr an Bedeutung. Arbeitsmediziner kümmern sich rund um die Gesundheit der erwerbstätigen Bevölkerung. Hierzu gehören insbesondere auch die Rückengesundheit für Büroangestellte sowie über alle Berufsgruppen hinweg der Umgang mit Stress. Arbeitsmediziner können eine fünfjährige Weiterbildungszeit vorweisen und sind meist beratend für Arbeitgeber tätig.

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Biochemie

Ebenso wie die Anatomie gehört die Biochemie zu den medizinischen Grundlagenfächern. Diese Fachärzte arbeiten sehr selten in einer Praxis und befinden sich stattdessen meistens im Labor. Häufig sind sie auf die organische Chemie spezialisiert, befassen sich also mit dem Stoffwechsel, Kohlenhydraten, Fetten, Proteinen und den dazugehörigen Krankheiten. Fachärzte für Biochemie sind eher selten und haben eine vierjährige Ausbildung durchlaufen.

Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Dieser Fachbereich beschäftigt sich rund um die weiblichen Geschlechtsorgane, den weiblichen Hormonhaushalt, dazugehörige Krankheiten, Verhütung und Schwangerschaft. Zudem gehört die Gynäkologie zu den teil-chirurgischen Facharztrichtungen, da hier bspw. Tumore an der Brust oder Gebärmutter entfernt werden. Ebenfalls führen Gynäkologen Kaiserschnitte durch.

Gynäkologen durchlaufen eine fünfjährige Weiterbildungszeit, nach der sie sich 3 Jahre lang eine Schwerpunktkompetenz aneignen können: Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Gynäkologische Onkologie oder Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin.

Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde

Die Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde gehört zu den sogenannten kleinen operativen Fächern. Häufig behandeln Ärzte dieser Facharztrichtung jedoch auch nicht-operativ. Sie durchlaufen eine zweijährige Basisweiterbildung, um sich anschließend entweder auf die klassische Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde oder auf den Bereich Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen zu spezialisieren.

Dermatologie und Venerologie

Ein Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten behandelt das größte menschliche Organ sowohl operativ als auch konservativ. Somit beschäftigt er sich mit Erkrankungen wie der Neurodermitis, Schuppenflechte oder Tumoren. Auch die Behandlung von Krampfadern und Geschlechtskrankheiten gehören zu seinem Tätigkeitsfeld. Dermatologen durchlaufen eine fünfjährige Weiterbildung. Manche von ihnen lassen sich später zum Allergologen weiterbilden.

Humangenetik

Diese Ärzte beschäftigen sich mit der DNA des Menschen und stellen Abstammungsgutachten aus. Somit sind sie vor allem beratend tätig.

Hygiene und Umweltmedizin

Ein Arzt, der sich der Hygiene widmet, berät Kliniken und andere Institutionen rund um dieses Thema. Er stellt auch Hygiene-Vorschriften für Krankenhäuser auf. Außerdem beschäftigt er sich viel mit den Auswirkungen von verschiedenen Umwelteinflüssen auf den menschlichen Körper.

Kinder- und Jugendmedizin (Pädiatrie)

Pädiater behandeln Kinder und Jugendliche. Ab welchem Alter des Patienten die Zuständigkeit dieser Ärzte endet, ist nicht festgelegt. Viele Eltern lassen ihre Kinder bis zum Ende der Pubertät von Pädiatern behandeln. Für diese Fachrichtung durchlaufen Ärzte eine fünfjährige Assistenzarztzeit und verbringen anschließend ein Jahr in einer pädiatrischen Spezialisierung: Sie können sich auf verschiedene Bereiche der Inneren Medizin spezialisieren und so zum Beispiel Kinderhämatologe und -onkologe werden.

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Auch die Psychiatrie hat einen eigenen Fachbereich für die Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen. Auf den Fachbereich Psychiatrie/Psychotherapie wird im Verlauf dieses Artikels weiter eingegangen.

Laboratoriumsmedizin (Klinische Chemie)

Diese Ärzte untersuchen jegliche Sekrete des menschlichen Körpers. Hierbei werden chemische, physikalische, mikrobiologische, immunchemische und molekularbiologische Methoden angewandt. Somit arbeiten diese Ärzte vor allem im Labor und haben wenig Patientenkontakt. Als Laboratoriumsmediziner durchläufst du eine fünfjährige Weiterbildung, während der du nur ein Jahr direkten Patientenkontakt haben musst.

Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie

Ähnlich wie die Laboratoriumsmediziner verbringen diese Ärzte sehr viel Zeit im Labor und wenig am Krankenbett. Der Unterschied zu der zugvorgenannten Fachrichtung liegt darin, dass diese Ärzte sich mit Pilzen, Viren, Bakterien und Würmern beschäftigen. Auch sie untersuchen somit Blut- und Stuhlproben. Ihre Aufgabe besteht insbesondere auch in der Aufklärung und Unterstützung von Krankenhäusern und Behörden im Kampf gegen Infektionskrankheiten. Zudem kann die Züchtung von speziellen Erregern in verschiedenen Kulturen zu ihrem Tätigkeitsfeld gehören.

Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie

Das Besondere an dieser Fachrichtung ist, dass du dafür Human- und Zahnmedizin studiert haben musst. Die gute Nachricht: Du kannst dir in deinem zweiten Studium sehr viel aus dem ersten anrechnen lassen. Nach dem Abschluss beider Studiengänge durchläufst du eine fünfjährige Ausbildung zum Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen. Es ist auch möglich, über die Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde in diesen Fachbereich zu gelangen. Der Berufsalltag dieser Ärzte besteht darin, Fehlbildungen des Gesichts, Unfallfolgen und Tumore sowohl operativ als auch konservativ zu behandeln. Deswegen arbeiten sie sehr eng mit Unfallchirurgen, Dermatologen und mit Hals-, Nasen-, Ohrenärzten zusammen.

Neurochirurgie

Die operative Behandlung von sämtlichen Erkrankungen, Verletzungen und Symptomen des menschlichen Nervensystems gehören zum Aufgabenfeld eines Neurochirurgen. Da diese Arbeit extrem filigran ist, wird eine sechsjährige Weiterbildung vorausgesetzt.

Neurologie

Neurologen durchlaufen eine fünfjährige Ausbildung und kümmern sich ebenfalls um die Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Der Unterschied zur Neurochirurgie besteht darin, dass hier nicht operiert, sondern konservativ behandelt wird. Ein Neurologe hat zahlreiche Möglichkeiten, seine Patienten zu untersuchen, zum Beispiel durch Elektroenzephalografie. Früher gehörten die Psychiatrie und die Neurologie zusammen. Heute handelt es sich um zwei eigenständige Fachrichtungen, jedoch müssen angehende Neurologen und Psychiater während ihrer Ausbildung im jeweils anderen Fach hospitieren.

Nuklearmedizin

Nuklearmediziner erforschen Erkrankungen. In dieser Fachrichtung werden u. a. Röntgenbilder erstellt, nachdem ein Patient ein radioaktives Mittel geschluckt hat und sich dieses in den Organen angereichert hat. So kann beispielsweise ein Tumor in der Schilddrüse erkannt werden. Auch setzen sie radioaktive Substanzen als Arzneimittel ein und sind somit ebenfalls an der Behandlung von Krankheiten beteiligt. Die Weiterbildung in diesem Gebiet beträgt fünf Jahre.

Öffentliches Gesundheitswesen

Ärzte im öffentlichen Gesundheitswesen beschäftigen sich insbesondere mit Epidemien und gesundheitsschädigenden Umwelteinflüssen und kämpfen somit flächendeckend gegen Krankheiten an. Unter dieses Gebiet fällt auch die Tätigkeit als Amtsarzt, welcher u. a. Gutachten erstellt. Die Ausbildung zum Arzt im öffentlichen Gesundheitswesen verläuft über 5 Jahre, von denen 3 in der Patientenversorgung verbracht werden.

Pathologie und Neuropathologie

Pathologen entfernen Gewebe aus Körpern und untersuchen sie unter dem Mikroskop. So erforschen sie Krankheiten. Die Facharztausbildung dauert insgesamt 6 Jahre, von denen 2 Jahre lang Basiswissen vermittelt wird. Es folgen 4 Jahre in der Pathologie, von denen ein Jahr in der Patientenversorgung (Pathologie) bzw. in der Neurologie/Psychiatrie (Neuropathologie) stattfindet.

Pharmakologie

Ärzte, die sich mit der Lehre der Arzneimittel beschäftigen, haben wenig Patientenkontakt, sondern widmen sich vor allem der Forschung. Dir sollte bewusst sein, dass du in dieser Fachrichtung mit Tierversuchen experimentieren musst. Um hier tätig sein zu können, durchläufst du eine fünfjährige Ausbildung, während der du dir zunächst Basiswissen aneignest und anschließend 3 Jahre in der Pharmakologie bzw. Toxikologie verbringst.

Phoniatrie und Pädaudiologie

Diese Fachrichtung befasst sich mit Stimm-, Sprach- und Schluckstörungen sowie mit kindlichen Hörstörungen. So betreuen Ärzte dieser Fachrichtung beispielsweise Patienten, die durch eine längerfristige Beatmung Probleme mit der oralen Nahrungsaufnahme haben. Auch Sprechstörungen wie das Stottern werden hier behandelt. Die Weiterbildungszeit beträgt 5 Jahre.

Physikalische und Rehabilitative Medizin

In dieser Fachrichtung geht es darum, Patienten nach einem Unfall oder einer Krankheit wieder arbeitsfähig zu machen und einen Rückfall zu vermeiden. Hier gehören u. a. Krankengymnastik und Hydrotherapie zu den Behandlungsmaßnahmen. Ärzte der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin müssen also in vielen verschiedenen Fächern gut ausgebildet sein. Die Assistenzarztzeit dauert 5 Jahre, von denen jeweils ein Jahr in einem operativen und einem nicht-operativen Fach verbracht wird.

Physiologie

Auch diese Ärzte arbeiten, ähnlich wie bspw. Fachärzte für Anatomie, vorwiegend in der Lehre und haben wenig Patientenkontakt. Sie beschäftigen sich mit den Organen, den Sinnen und der Atmung des Menschen. Die Weiterbildung dauert 4 Jahre.

Psychiatrie und Psychotherapie

Hier wird sich mit den Erkrankungen der Psyche beschäftigt - seien diese genetisch, körperlich oder entwicklungsbiologisch bedingt. Psychiater und Psychotherapeuten lassen körperliche Erkrankungen ausschließen, führen diagnostische Gespräche und entscheiden über den weiteren Verlauf der Behandlung. Was sie von Psychologen (die einen Hochschulabschluss in Psychologie statt Humanmedizin haben) unterscheidet, ist, dass nur die Psychiater und Psychotherapeuten Medikamente verschreiben dürfen. Die Weiterbildung dauert 5 Jahre. Eines davon wird in der Neurologie verbracht.

Psychosomatische Medizin

Hier dreht sich alles um körperliche Erkrankungen, die psychische Ursachen haben. Die Weiterbildung dauert 5 Jahre, von denen jeweils eines in der Psychiatrie und eines in der Allgemeinen bzw. Inneren Medizin verbracht wird.

Rechtsmedizin

Rechtsmediziner arbeiten an der Aufdeckung von Kriminalfällen. Sie sind zuständig für die Spurensicherung, Autopsien, aber auch für die Untersuchung von lebenden Opfern. Um in diesem Feld arbeiten zu dürfen, haben sie zuvor eine fünfjährige Weiterbildung durchlaufen.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie ist ein Teilgebiet der Radiologie. Hier geht es jedoch nicht um die Diagnose, sondern bereits um die Behandlung von Tumoren und anderen Krankheitsbildern. Die Aufgabe der Strahlentherapeuten ist es, Tumore oder Ähnliches zu zerstören, möglichst ohne dabei gesundes Gewebe zu beschädigen. Je nach Krankheitsform geht die Strahlentherapie mit einer Chemotherapie einher. Mediziner, die in der Strahlentherapie arbeiten möchten, müssen vorher eine fünfjährige Weiterbildung durchlaufen, welche ein Jahr in der Radiologie beinhaltet.

Transfusionsmedizin

Diese Fachrichtung widmet sich ganz der Organisation und Durchführung von Bluttransfusionen bzw. der Transfusion einzelner Blutbestandteile. Dies beinhaltet die Auswahl und medizinische Betreuung von Blutspendern, die Herstellung und Prüfung von Blutpräparaten und die medizinische Versorgung während eines Transfusionszwischenfalls. Durch Letzteres muss ein Transfusionsmediziner auch fundierte notfallmedizinische Kenntnisse haben. Auch die Sicherstellung und Organisation der Blutversorgung während eines Katastrophenfalls gehört zu den Aufgaben dieser Ärzte. Die Weiterbildung beträgt 5 Jahre.

Urologie

Urologen beschäftigen sich mit dem Urogenitaltrakt, also mit den Harnwegen von Mann und Frau, der Prostata, dem Penis und den Hoden. Da hier Verletzungen, Tumore, Fehlfunktionen und -bildungen in den genannten Bereichen behandelt werden, zählt auch die Urologie zu den kleinen operativen Fächern.

Dies waren die 34 Fachrichtungen der Humanmedizin. Die am häufigsten gewählten Fächer sind übrigens Innere Medizin, Pädiatrie und Allgemeinmedizin, gefolgt von Anästhesie und Chirurgie. Neben den grundlegenden Fachrichtungen gibt es noch viele weitere Schwerpunkte, in denen du dich zusätzlich zu deinem Facharzt ausbilden lassen kannst. Hierzu gehören (um nur wenige Beispiele zu nennen): die Akupunktur und traditionell-chinesische Medizin (TCM), Andrologie, Palliativmedizin, Allergologie, Tropenmedizin, Diabetologie, Betriebsmedizin und die Geriatrie.