Radiologen befassen sich mit bildgebenden Verfahren. Damit unterstützen sie Kollegen aus anderen Fachbereichen bei Diagnostik und Therapie. Darüber hinaus wird auch für wissenschaftliche Zwecke die Arbeit von Radiologen benötigt. Die Radiologie ist eins der Fachgebiete mit den zahlenmäßig wenigsten Fachärzten. Ein offenes Geheimnis ist dafür das enorm hohe Einkommen niedergelassener Radiologen.
Den Facharzt für Radiologie kannst Du mit zwei Schwerpunkten machen:
- Kinder- und Jugendradiologie
- Neuroradiologie
Ausbildung
Der Facharzt für Radiologie dauert 5 Jahre und wird quasi ausschließlich im Gebiet Radiologie absolviert. Da der direkte Patientenkontakt für Radiologen eher selten ist, bietet die Weiterbildungsordnung zusätzlich die Freiheit, auch 12 Monate zum Kompetenzerwerb in anderen Fachgebieten zu absolvieren. Für eine Weiterbildung in den Schwerpunkten Kinder- und Jugend- oder Neuroradiologie werden zusätzlich 24 Monate Weiterbildung im jeweiligen Schwerpunktbereich benötigt.
Arbeit
Die Erkennung von Krankheiten durch bildgebende Verfahren steht bei der Radiologie im Mittelpunkt. Typische Verfahren dafür sind Röntgen, MRT und CT. Doch auch Ultraschalluntersuchungen gehören zum Tätigkeitsbereich. Das Klischee erzählt dabei oft von Radiologen, die den ganzen Tag im dunklen Keller sitzen und Röntgenbilder befunden. Dabei ist die Radiologie eine der facettenreichsten Fachrichtungen. In der Radiologie wird der Körper von Kopf bis Fuß wortwörtlich durchleuchtet. Du hast dabei die Chance, mit modernster Technik zu arbeiten. Ein interdisziplinärer Austausch findet mit fast allen anderen Fachrichtungen statt. Als Radiologe hast Du dabei in der Regel keine eigenen Patienten, sondern bekommst diese von anderen Fachärzten überwiesen. Für diese wird dann die Bildgebung übernommen, um bei diagnostischen und therapeutischen Verfahren zu unterstützen. In der Klinik werden Radiologen zum Teil auch direkt mit ins Konsil einbezogen, um die Auswertung der Bilder zu besprechen. Enger Patientenkontakt oder die eigenständige Behandlung von Patienten ist für Radiologen üblicherweise nicht notwendig.
Eine Alternative dazu bietet die immer wichtiger werdende interventionelle Radiologie. Dabei nutzt Du die bildgebenden Verfahren, um dem Patienten beispielsweise im Bereich der Gefäßmedizin mit minimalinvasiven Eingriffen Operationen zu ersparen.
Das Gehalt
In der Klinik wirst Du wie alle anderen Ärzte erstmal nach Tarifvertrag bezahlt. Der jeweils gültige Tarifvertrag hängt von der Art Deines Krankenhauses ab: Uniklinik, kommunales Krankenhaus, privater Träger.
In jedem Tarifvertrag hängt Dein Einkommen dann von zwei Dingen ab: der Entgeltgruppe und der Dauer Deiner Tätigkeit. Die Entgeltgruppen sind unterteilt in Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und leitender Oberarzt. Die Dauer wird ganz einfach in Jahren der Zugehörigkeit zur jeweiligen Gruppe gezählt.
Als Assistenzarzt beginnst Du also auf Stufe 1 der niedrigsten Entgeltgruppe und verdienst in der Uniklinik 4.938,79 € pro Monat. Im 6. Jahr der Facharztausbildung steigt Dein Gehalt auf 6.339,66 € pro Monat. Sobald Du die Facharztausbildung absolviert hast, steigst Du automatisch in die nächsthöhere Entgeltgruppe auf und beginnst dort auf Stufe 1. Zum Grundgehalt kommen von Anfang an noch Dienste und Zuschläge. Je nach Häufigkeit kann Dein Gehalt so noch mal um 25-50 % steigen – natürlich für entsprechend mehr Arbeit. Gehaltsverhandlungen können sich in der Klinik ab der Facharztqualifikation lohnen. Spätestens Oberärzte werden ihr Gehalt noch mal nachverhandeln. Hier sind sowohl persönliche Qualitäten, sogenannte Soft Skills, wie auch fachliche Expertise und Spezialisierung von Bedeutung. Wer gute Arbeit leistet und unverzichtbar ist, kann auch entsprechend bezahlt werden.
Die Niederlassung
Wie schon zu Beginn angesprochen ist das Einkommenspotenzial in der Niederlassung nochmal um ein Vielfaches höher. Niedergelassene Radiologen gehören zu den am besten verdienenden Ärzten. Ein Gewinn von bis zu 500.000 € pro Jahr ist durchaus möglich. Dies hängt mit der oben beschrieben immer größer werdenden Bedeutung der Radiologie für alle anderen Fachrichtungen zusammen. Vom Orthopäden bis zum Neurologen sind alle auf Deine Bilder und Befunde angewiesen. Gleichzeitig kostet eine radiologische Praxis auch mit Abstand am meisten. CT und MRT gehören zu den teuersten medizinischen Geräten. Viele radiologischen Praxen sind daher keine Einzelpraxen, sondern Zusammenschlüsse mehrerer Ärzte. So können die großen Investitionen deutlich wirtschaftlicher getätigt und auf mehrere Schultern verteilt werden.