Facharzt Augenheilkunde

Die Augenheilkunde zählt zu einem der kleineren Fachgebiete. Im Jahr 2020 gab es knapp unter 8.000 Fachärzten in diesem Gebiet. Von diesen haben etwa 80 % im ambulanten Bereich und 20 % in Kliniken gearbeitet.

In der Augenheilkunde gibt es bei der Facharztausbildung nur ein Gebiet und keine weiteren Schwerpunkte.

Die Ausbildung

Die Facharztausbildung dauert 5 Jahre und muss komplett im Bereich der Augenheilkunde abgeleistet werden. Du brauchst hier also nicht, wie in vielen anderen Fachgebieten üblich, noch in anderen Bereichen Erfahrung zu sammeln, sondern kannst die komplette Facharztausbildung dem Auge widmen.

Die Arbeit

Dieser Fokus ist auch notwendig, da das Auge ein überaus komplexes Sinnesorgan ist. Entsprechend komplex sind auch die Krankheitsbilder. Typische Erkrankungen sind neben Bindehautentzündung, Hornhautverkrümmung und Kurzsichtigkeit auch Grauer- oder Grüner Star. Doch auch neuronale Ursachen oder Stoffwechselstörungen können eine Auswirkung auf das Auge haben. So kann es regelmäßig interdisziplinäre Überschneidungen mit z. B. der Dermatologie oder Neurologie geben. Dies bietet eine entsprechend sehr vielseitige Arbeit und auch wieder die Möglichkeit für eigene Spezialisierungen. Als Facharzt für Augenheilkunde sind zum Beispiel auch operative Tätigkeiten durch aus an der Tagesordnung. Wer chirurgischen Tätigkeiten gegenüber nicht abgeneigt ist, kann sich beispielsweise auf ambulante Operation am Glaukom spezialisieren.

Als Augenarzt wirst Du viel Patientenkontakt haben. Das kollegiale Umfeld kann dafür je nach Schwerpunkt kleiner ausfallen. Konservative Tätigkeiten sind auch gut allein zu bewerkstelligen und selbst die ambulanten Operationen sind mit einem sehr kleinen Team möglich.

Das Gehalt

In der Klinik wirst Du wie alle anderen Ärzte erst mal nach Tarifvertrag bezahlt. Der jeweils gültige Tarifvertrag hängt von der Art Deines Krankenhauses ab: Uniklinik, kommunales Krankenhaus, privater Träger.

In jedem Tarifvertrag hängt Dein Einkommen dann von zwei Dingen ab: der Entgeltgruppe und der Dauer Deiner Tätigkeit. Die Entgeltgruppen sind unterteilt in Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und leitender Oberarzt. Die Dauer wird ganz einfach in Jahren der Zugehörigkeit zur jeweiligen Gruppe gezählt.

Als Assistenzarzt beginnst Du also auf Stufe 1 der niedrigsten Entgeltgruppe und verdienst in der Uniklinik 4.938,79 € pro Monat. Im 6. Jahr der Facharztausbildung steigt Dein Gehalt auf 6.339,66 € pro Monat. Sobald Du die Facharztausbildung absolviert hast, steigst Du automatisch in die nächsthöhere Entgeltgruppe auf und beginnst dort auf Stufe 1. Zum Grundgehalt kommen von Anfang an noch Dienste und Zuschläge. Je nach Häufigkeit kann Dein Gehalt so noch mal um 25-50 % steigen – natürlich für entsprechend mehr Arbeit. Gehaltsverhandlungen können sich in der Klinik ab der Facharztqualifikation lohnen. Spätestens Oberärzte werden ihr Gehalt noch mal nachverhandeln. Hier sind sowohl persönliche Qualitäten, sogenannte Soft Skills, wie auch fachliche Expertise und Spezialisierung von Bedeutung. Wer gute Arbeit leistet und unverzichtbar ist, kann auch entsprechend bezahlt werden.

Die Niederlassung

Die Niederlassung ist ein Klassiker für Augenärzte. Wie eingangs geschrieben, arbeitet der überwiegende Teil der Augenärzte im ambulanten Bereich. Hier ist die neben der Anstellung auch immer eine eigene Praxis möglich. Die Kosten für eine Niederlassung liegen im oberen Drittel. Dies liegt an den vielfältigen modernen diagnostischen Möglichkeiten. So findest Du neben der Behandlungseinheit auch ein Refraktometer oder einen Laser. Diese Investition lohnt sich für Augenärzte in der Regel. Besonders Ärzte in Praxen mit chirurgischem Schwerpunkt gehören zu den am besten verdienenden Ärzten in Deutschland.