Es ist Dir bestimmt schon einmal passiert und Du hast Dir zu viel für ein Semester vorgenommen. Die Prüfungsphase rückt näher und Du musst Dich nun entscheiden. Welche Klausur möchte ich gut bestehen, welche hole ich im Zweifelsfall nach? Natürlich sollte der Ansporn sein, jede Klausur zu bestehen, doch manchmal klappt nicht alles wie erhofft und gerade in einer Phase mit mehreren Klausuren kann es gut passieren, dass Du durchfällst. Dadurch fällst Du jedoch aus dem Raster und musst nun selbstständig schauen, wann Du die Prüfung nachholen kannst.
In diesem Artikel geht es genau um dieses Thema: Wie plane ich denn am besten durchgefallene beziehungsweise verschobene Prüfungen ein und was sollte ich dabei beachten?
Das ist leider keine so einfache Frage, da jeder individuell lernt und dementsprechend unterschiedlich belastbar ist. Das ist auch schon mein erster Tipp: Schaue Dir die nächsten Klausurtermine an und plane im Voraus. Hast Du zu der Zeit der Prüfung überhaupt den Kopf dafür, sie zu schrieben oder stehen noch andere wichtige Klausuren oder Lebensereignisse an? Natürlich kannst Du nicht alles im Voraus planen und manchmal passieren Sachen, mit denen man nicht gerechnet hat. Trotzdem solltest Du versuchen, so gut wie möglich zu planen.
Am besten notierst Du Dir auch die nächsten zwei Prüfungstermine für die Klausur. Bei uns an der Universität ist es dabei nämlich ein wenig komplizierter. Da wir im letzten Modellstudiengang studieren wird, versucht uns alle Prüfungen, die noch geschrieben werden müssen, innerhalb eines Tages bzw. einer Woche anzubieten. Ganz wichtig ist es hier, sich nicht unter Druck setzen zu lassen! Wenn Du nur eine oder zwei Prüfungen zu dieser Zeit schaffst, dann solltest Du Dir auch nicht mehr aufbürden. Bereite Dich auf die Klausuren vor, die Du im Moment schaffen kannst.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind auch Deine weiterhin laufenden Praktika. Hier würde ich Dir empfehlen, Prüfungen, die thematisch gut zum Praktikum passen, nah aneinander zu planen. Du lernst schon währenddessen sehr viel und kannst somit gut das Praktische mit dem Theoretischen verknüpfen. Dadurch fällt Dir wahrscheinlich auch das Lernen am Schreibtisch einfacher.
Solltest Du mehrere Prüfungen nachholen müssen, dann mache Dir keinen Stress, wieder in die Regelstudienzeit und in Dein Semester zu kommen. Es ist überhaupt nicht unüblich, ein Semester oder auch zwei dranzuhängen, um Prüfungsleistungen nachzuholen. Nehme Dir Bitte die Zeit, die Du brauchst, damit Du auch alle Deine Klausuren mit Bravour bestehst. Das Wichtigste bei der Planung der Prüfungsleistungen ist tatsächlich die Organisation. Nur weil die Universität jede Klausur einmal pro Semester anbietet und das innerhalb von einer Woche heißt das für Dich nicht alles mitmachen zu müssen. Reflektiere auch hier Deine Entscheidung. Solltest Du Dir zu viel aufbürden, kann es sein, dass Du erneut durch eine Klausur durchfällst und ehe Du Dich versiehst, stehst Du im Drittversuch – was wirklich keinen Spaß macht.
Ein sehr wichtiger Aspekt, den viele bei ihrer Studienplanung außer acht lassen ist, dass Du natürlich auch Deinen Studienverlauf individuell planen kannst. Das heißt nicht nur, dass Du Prüfungen verschiebst, sondern auch teilweise vorziehen kannst. Schaue Dir deshalb im klinischen Abschnitt Deinen Studienverlauf an. Bei uns ist es beispielsweise im achten Semester sehr eng getaktet und man schreibt 8 Klausuren innerhalb nur einer Woche. Das kannst Du gut entzerren, vor allem da in den ersten klinischen Semestern nicht viele Prüfungen geplant sind.
Prüfungen, die gerade fächerübergreifend und somit auch studiumsübergreifend stattfinden, kannst Du gerne anders planen. Ich habe in meiner Studiumszeit beispielsweise die Pharmakologie-Klausur vorgezogen. Es ist zwar nur eine Klausur, doch das Fach ist immens groß. Außerdem solltest Du in diesem auch ein wenig fit sein, da das in der Klinik nur von Vorteil ist, wenn Du ein paar Medikamente richtig einsortieren kannst. Durch das Vorziehen habe ich mir mehr Zeit für die Klausur nehmen können und mich besser darauf vorbereitet, als ich es wahrscheinlich in der Prüfungswoche im achten Semester geschafft hätte.
Alles in allem solltest Du bei Deinen Prüfungsleistungen immer wieder reflektieren, ob Du der Belastung standhalten kannst und wie wichtig Dir das gute Bestehen einer Klausur ist. Auch wenn Du gut in Deiner Studienzeit liegst, kann es von Vorteil sein, sich zu überlegen, ob und was Du vielleicht an Prüfungen vorziehen möchtest und wann Du eigentlich planst, das zweite Staatsexamen mitzuschreiben. So gelingt Dir trotz aller Schwierigkeiten ein gutes Studium ohne viele Beeinträchtigungen.
Autorin: Saher Dilshad