Lernblockaden – Was hilft dagegen?

Jeder von uns kennt das: Man hat sich einen Lernplan erstellt, den Tag strukturiert und müsste eigentlich nur an den Schreibtisch gehen und anfangen zu lernen. Doch plötzlich verlässt einen der Elan. Du hast keine Lust mehr und würdest am liebsten den ganzen Tag nichts Sinnvolles machen. Irgendwann überwindest Du Dich doch, da Du den Lernplan nicht neu umstellen möchtest und fängst an zu lernen. Doch die Buchstaben verschwimmen, nichts bleibt hängen und jeder Satz muss dreimal gelesen werden, trotzdem sagt er Dir nichts.

Eine sehr unkomfortable Situation, doch wie kannst Du diese durchbrechen? Gibt es Tipps und Tricks, dies vorzubeugen und wie sehen diese aus? In diesem Bericht möchte ich meine persönliche Erfahrung zu meinen Lernblockaden teilen.

Viele Lernblockaden können durchaus vorgebeugt werden, nämlich schon beim Schreiben des Lernplans. Denk daran: Der Lernplan muss zwar alles beinhalten und auch die Tage sollten durchstrukturiert sein, aber plane nicht zu viel für einen Tag ein. Ich kann gar nicht mehr sagen, wie oft dies bei meinen Lernplänen vorgekommen ist. Das nimmt Dir aber nur die Motivation und den Elan, den Du am Anfang verspürt hast. Meistens setzt Du Dich die ersten Tage hin und versuchst das Arbeitspensum, welches Du Dir selbst aufgebürdet hast zu schaffen, doch Du fällst immer weiter zurück und wirst immer frustrierter. Irgendwann erreichst Du dann den Punkt, dass Dein Kopf anfängt zu kochen und alles abblockt. Du hast keine Lust mehr, weil Du eigentlich weißt, dass Du trotz aller Bemühungen die Arbeit nicht schaffen wirst und deshalb lässt Du es an diesem Punkt gleich ganz bleiben.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Puffertage. Du weißt anfangs erst gar nicht, wie unheimlich wichtig diese sind! Dabei kannst Du diese divers nutzen. Einmal beispielsweise für die liegen gebliebenen Themen, zum Wiederholen von schwierigen Themen oder – wenn Du sehr gut geplant hat – zum frei machen und den Kopf freizubekommen. Das ist enorm wichtig und hilft Dir, damit Du am nächsten Tag mit voller Power wieder durchstarten kannst.

Also zusammenfassend gibt es zum Vorbeugen der Lernblockade beim Erstellen des Lernplans drei Regeln: Arbeitspensum niedrig bzw. realistisch halten, wenn möglich auf mehrere Tage strecken und Puffertage einplanen.

Jeder ist vom Lerntyp her anders. Die einen können sich Sachen sehr schnell merken, während andere länger brauchen, um das Gelernte abzuspeichern. Niemand kennt Dich besser als Du selbst. Deshalb ist hier mein Ratschlag arbeite mit Dir und nicht gegen Dich. Es ist einfach so, dass man in der Medizin sehr viel auswendig lernen muss. Um sich diese ganzen Informationen merken zu können ist es oft einfacher, mit Verständnis zu arbeiten. Bevor Du Dich also an das stupide Auswendiglernen setzt und dann die Sachen am nächsten Tag schon wieder vergessen hast, ist es sinnig, mehr Zeit dafür aufzuwenden, das Thema zu überblicken, in seiner Komplexität zu verstehen und dann kannst Du die Informationen daraus auch schneller und langfristiger ins Langzeitgedächtnis überführen und immer wieder abrufen.

Wenn Du es bis hierhin geschafft hast, dann hast Du schon sehr gut präventiv gegen eine Lernblockade gearbeitet. An diesem Punkt muss ich Dich jedoch trotzdem leider enttäuschen: Trotz jeder Prävention kann es vorkommen, dass Du eine Lernblockade mitten beim Lernen bekommst. Sei dann nicht frustriert! Das passiert jedem und dafür gibt es eine einfache Erklärung. Im vollen Arbeitsmodus merkt man manchmal nicht, dass das Gehirn kleine (oder manchmal auch etwas größere) Pausen braucht. Wenn überhaupt nichts hilft und Du die Informationen, die Du liest, nicht mehr verwerten kannst, dann musst Du einfach mal alle Bücher und Utensilien zu Seite legen und etwas völlig anderes machen. Mir hat es in diesem Moment oft geholfen, etwas Sauerstoff zu tanken, also eine Runde spazieren zu gehen oder anderweitigen Sport zu treiben. Dabei habe ich mich nur auf mich konzentriert und die Medizin mal bei Seite geschoben. Danach ging es mir meist besser und ich konnte mich wieder an den Schreibtisch setzen. Mittlerweile versuche ich schon beim Lernen auf meinen Körper zu hören. Wenn ich merke, dass ich zunehmend unruhig werde, dann lege ich die Sachen gerne weg und gehe eine Runde laufen, um mich etwas auszupowern. Das hilft mir oft ruhiger zu werden, um mich dann wieder fokussieren zu können.

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Lifestyle. Ändere diesen bitte nicht in der Lernzeit. Das führt nämlich auch dazu, dass Du eine Lernblockade bekommst. Esse weiterhin gesund, bleibe hydriert und mache Deinen Sport. Der Lernplan muss zu Deinem Alltagsleben passen und nicht das Alltagsleben zum Lernplan. Natürlich musst Du in der Lernzeit Abstriche machen, aber ausreichend Schlafen, genug Essen und Trinken sind die Punkte, die essenziell zum Lernen sind und die Du unbedingt einhalten solltest.

Zu guter Letzt kann ich sagen, dass Lernblockaden manchmal einfach da sind und Du manchmal nicht viel dagegen machen kannst. Wenn dies der Fall ist, dann nimm Dir den Tag Zeit und zwinge Dich nicht an den Schreibtisch. Nimm Deine Lernblockade an und versuche Dir etwas Ruhe zu gönnen. Denk immer daran, wie viel Du schon geleistet hast und dass Du auch alles Weitere schaffen wirst. Manchmal dauert es einfach länger, bis Du an denselben Punkt bist wie Deine Kommilitonen. Das ist jedoch kein Problem, denn wichtig ist, dass Du die Klausuren meisterst, ohne in einen Burn-out zu rennen.

Autorin: Saher Dilshad