Natürlich ist es in den ersten Semestern erstmal wichtig, in das Studium und das Studentenleben reinzukommen. Da machst Du Dir bestimmt keine Gedanken über Deine Finanzen und wie Du diese am besten verwalten könntest. Wenn Du jedoch nicht unendlich Geld zur Verfügung hast, musst Du Dich jedoch zeitnah mit diesem Thema auseinandersetzen. In diesem Bericht möchte ich mit Dir meine Erfahrungen diesbezüglich teilen und wieso ich letzten Endes denke, dass Dir eine Finanzberatung weiterhelfen kann.
Als das Studium für mich losging, war dies mit vielen Änderungen in meinem Leben verknüpft. Ich würde das erste Mal alleine leben und den Haushalt komplett selbst machen müssen. Davor hatte ich noch im Elternhaus gelebt und mir nie Gedanken darüber gemacht, wie viel Milch ich beispielsweise im Monat bzw. in der Woche trank. Das sollte sich nun alles ändern. Im ersten Semester kam ich jedoch (finanziell) gut mit dieser Veränderung zurecht. Ich hatte kaum Freundschaften im Studium geschlossen und war sehr viel am Lernen. Essen gehen und andere Freizeitaktivitäten existierten in diesem Semester nicht für mich. Zusätzlich achtete ich beim Kochen nach anfänglichen Schwierigkeiten darauf, keine allzu großen Portionen zuzubereiten, sodass ich kaum relevante Ausgaben hatte.
Im zweiten Semester änderte sich jedoch einiges für mich. Ich hatte bemerkt, dass mich das Alleinsein vereinsamen ließ und ich mehr soziale Kontakte brauchte. Das ständige Lernen zerrte an meinen Nerven und ich suchte mir einen Ausgleich. Dadurch stiegen natürlich auch meine Ausgaben. Außerdem beschloss ich, noch ein wenig selbstständiger zu werden und einige Verantwortlichkeiten, um die sich bis jetzt mein Vater gekümmert hatte (wie meine Handyrechnung), zu übernehmen. Ich merkte in dieser Zeit sehr schnell, dass ich zunehmend den Überblick über meine Ausgaben verlor. Es fiel mir schwer, etwas für Notfälle zurückzulegen, und ich machte mir Gedanken darüber, wie ich diese Finanzen verwalten könnte. Da ich jedoch das Konzept der Finanzberatung noch nicht kannte, unterhielt ich mich mit vielen meiner Kommilitonen und versuchte herauszufinden, wie diese zurechtkamen. Dabei merkte ich ganz schnell, dass jeder seinen individuellen Plan hatte und diesen über Jahre erprobt und sich für ihn bewährt hatte. Ich konnte leider nicht auf diese Lebenserfahrung zurückgreifen und meine Eltern hatten sich noch nie in dieser Situation befunden weshalb sie mir dabei auch nicht viel weiterhelfen konnten.
Letzten Endes gelangte ich über eine gute Freundin an einen Kontakt, der sich genau mit diesem Thema auseinandersetzte. Ich machte mir einen persönlichen Termin und erkundigte mich vorher etwas genauer über die Beraterin. Beim Termin merkte ich schnell, dass ich hier an der richtigen Adresse war und traute mich, meine Finanzen offen darzulegen. Dabei unterteilte mir die Beraterin meine Kosten in unterschiedliche Kategorien, damit ich einen Überblick über alle bekam. Dadurch sortierte sich auch das gesamte Durcheinander in meinem Kopf und ich konnte endlich sehen, in welchen Bereichen ich noch etwas einsparen konnte. Bei meiner Beraterin habe ich jede Menge Themen nacheinander abgearbeitet und mich immer gut aufgehoben gefühlt. Ich habe in dieser Zeit bemerkt, dass viele Probleme, die ich hatte, bei einigen Studierenden vielleicht gar nicht auftauchen, da deren Eltern besser im Bilde über diese sind. Da ich in meiner Familie die erste war, die überhaupt ein Studium begonnen hat und dann auch noch ein sehr praktisch veranlagtes, konnte ich die Elternkarte leider nicht ausspielen, weshalb ich im Nachhinein sehr froh bin, dass es auch Finanzberatungen für Studenten gibt. Ansonsten hätte ich vielleicht einige wichtige Finanzthemen nicht gelernt und würde jetzt in größeren Schwierigkeiten stecken.
Gerade als Medizinstudent ist es meiner Meinung nach enorm wichtig, sich frühzeitig um einen Berater zu kümmern – nicht nur um einen Überblick über Deine Finanzen zu bekommen, sondern auch um für die Praxiseinsätze die richtigen Versicherungen abzuschließen. Dadurch kannst Du Dich unbekümmert Deinem Studium widmen und musst in den Kliniken nicht mit einem bösen Erwachen rechnen.
Autorin: Saher Dilshad