Famulaturen und das Praktische Jahr (PJ) sind fester Bestandteil der ärztlichen Ausbildung und Voraussetzung für die Zulassung zu weiteren Prüfungen. Ziel ist es, dass Studierende einen praktischen Einblick in die Patientenversorgung sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich erhalten.
Zusammengerechnet dauert die Famulatur vier Monate. Mindestens ein Monat davon ist in einer ambulanten Praxis, einer in einer hausärztlichen Praxis und zwei davon im Krankenhaus zu verbringen. Die Mindestdauer einer einzelnen Famulatur ist von Studienort zu Studienort unterschiedlich. Wie die PJ-Tertiale müssen sie nicht zwingend in Deutschland absolviert werden und sind daher eine gute Möglichkeit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln, sein Netzwerk auch international zu erweitern und einfach auch Mal etwas von der Welt zu sehen.
Die Organisation von Famulatur und PJ im Ausland bringt schon einiges an Arbeit mit sich, im Netz gibt es allerdings zahlreiche Ratgeber und sogar Agenturen, die hierbei gezielt unterstützen. Leider häufig vergessen: Als rund ums Thema Absicherung im Krankheitsfall. Da kann selbst so etwas „Harmloses“ wie eine Magen-Darm-Infektion ganz schnell jegliches Budget sprengen, was sich jedoch einfach vermeiden lässt!
Worauf sollte man also konkret achten?
Grundsätzlich kommt es auf die bisherige Absicherung an.
Die meisten Studierenden sind gesetzlich krankenversichert. Dabei ist es völlig unerheblich, ob sie noch über ihre Eltern kostenfrei mitversichert sind oder schon einen eigenen Beitrag zahlen – die Leistungen sind die gleichen. Als gesetzlich Versicherter ist eine zusätzliche Auslandsreisekrankenversicherung absolute Pflicht (übrigens auch bei jedem Urlaub im Ausland).
Zum einen leistet die gesetzliche Krankenversicherung nur in Ländern, mit welchen ein Abkommen dafür besteht. Im Wesentlichen ist das die EU und Länder des EWR. Die Krux dabei ist jedoch: Du wirst dann so gestellt, als wärst Du in dem jeweiligen Land gesetzlich versichert und bekanntlich ist das nicht immer so optimal. Bist Du außerhalb dieser Länder, besteht überhaupt kein Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung.
Zum anderen kommt eine gesetzliche Krankenversicherung nicht für einen Rücktransport auf. Selbst aus Österreich kann dieser mal mehrere Tausend Euro kosten, insbesondere wenn noch medizinisches Personal erforderlich ist.
Um also – egal in welchem Land – die bestmögliche Versorgung zu erhalten und auch dafür, dass ein Rücktransport in jedem Fall gezahlt wird, solltest Du hier tätig werden. Sehr gute Auslandsreisekrankenversicherungen gibt es hierfür bereits für wenige Euro im Monat.
Auch als privat Versicherter bist Du hier nicht zwingend auf der „sicheren Seite“ und Du solltest auf jeden Fall einen Blick in Deinen Vertrag werfen. An sich hast Du als privat versicherter für mindestens vier Wochen einen weltweiten Versicherungsschutz. Verbringst Du die komplette Famulatur oder das PJ im Ausland, ist das folglich zu kurz. Zu prüfen sind im wesentlichen drei Dinge:
- Für wie lange besteht im eigenen Vertrag für das jeweilige Land Versicherungsschutz?
- Sind die Leistungen im Vertrag vom Niveau her ausreichend? Das Kostenniveau in den USA ist bspw. deutlich höher …
- Ist auch ein Rücktransport abgedeckt?
Passt der eigene Vertrag nicht – sei es von der versicherten Dauer oder den Leistungen her – macht auch hier eine Auslandsreisekrankenversicherung in jedem Fall Sinn! Manche Versicherer bieten für Medizinstudenten – sei es für ihre Famulatur und ihr praktisches Jahr sowohl im In- als auch im Ausland spezielle Paketlösungen an, bspw. mit einer Berufshaftpflicht.
In manchen Ländern kann es auch sein, dass Du Dich durch die Tätigkeit im Ausland auch dort versichern muss. Hier sind im Grunde die gleichen Fragestellungen zu beachten: Wie bin ich dort konkret versichert? Für wie lange? Wie sieht es aus, wenn ich bspw. noch einen Urlaub dranhänge? Wird ein Transport nach Deutschland gezahlt? In den meisten Fällen macht auch hier eine zusätzliche Absicherung Sinn.